Cirka 800.000 Menschen in Deutschland leiden unter unkontrollierter Schweißproduktion – der Hyperhidrose. Betroffene schwitzen unabhängig von Jahres- oder Tageszeit und körperlichen Aktivitäten. Die Hyperhidrose kommt besonders häufig an den Achseln vor, aber auch Hände und Füße können betroffen sein.
Ein muskelentspannendes Medikament, das als Antifaltenmittel bekannt wurde, kommt auch in der Schweißdrüsen-Behandlung zum Einsatz. Die Substanz wird in geringen Dosen direkt in die Unterhaut gespritzt. Der Wirkmechanismus besteht in der Hemmung des Botenstoffes Acetylchlorin, der das Signal vom Nerven zur Schweißdrüse vermittelt. Die unerwünschte Schweißproduktion wird so zuverlässig unterbunden. Die Wirkung hält fünf bis neun Monate an.
Eine dauerhafte Lösung bietet die Schweißdrüsenabsaugung, auch subcutane Kürettage genannt. Hierbei werden die Schweißdrüsen mit einer dünnen Spezialkanüle durch feine Schnitte abgesaugt. Die Schweißdrüsen wachsen nicht nach, der Eingriff hält also ein Leben lang. Die Schweißproduktion in der behandelten Region verringert sich um etwa 70 bis 80 Prozent. Diese Methode ist aber nur unter den Achseln möglich, nicht an Füßen oder Händen.